Die Stiftskellerei Neustift zählt zu den ältesten aktiven Weinkellereien der Welt. Schon bei der Gründung wurde Kloster Neustift von Reginbert von Säben großzügig mit Höfen und Grundstücken, darunter auch Weinbergen, ausgestattet. Papst Alexander III. bestätigte bereits im Jahr 1177 dem Stift den Besitz von Weingärten in der näheren Umgebung. Durch Schenkungen, Stiftungen, Kauf und Tausch erwarb das Kloster im Laufe der Jahrhunderte einen ansehnlichen Besitz an Weinbergen; bis zum heutigen Tag ist das Kloster von Weinbergen umgeben. Sie erstrecken sich vom Kloster auf einer Höhe von 600 Metern die steilen Hänge empor bis auf 900 Meter. Seit der vorübergehenden Aufhebung des Stiftes zu Beginn des 19. Jahrhunderts sind allerdings nicht mehr alle im Besitz des Klosters. Doch die Bauern liefern ihre Trauben bis heute größtenteils ans Stift, wo sie in der stiftseigenen Kellerei zu ausdrucksstarken Weinen verarbeitet werden.
Wie archäologische Funde beweisen, wird an den geschützten Hängen des Eisacktales seit weit mehr als 2500 Jahren Weinbau betrieben. Welche Mühen man für die Anlage von Weinbergen in Kauf nahm, bekunden heute noch die vielen Trockenmauern, die die Hänge terrassenförmig gliedern und damit deren Steilheit abschwächen.